Mai ist „Monat der Bäderarchitektur“ im Ostseebad Binz
Februar 2019 (gr) Das Ostseebad Binz auf Rügen ist bekannt für seine Bäderarchitektur. Allein entlang der Strandpromenade residieren rund 50 weiße Villen, verziert mit Türmchen, Erkern und aufwendig ornamentierten Veranden – jede ist einzigartig wie eine Diva. Die Grand Dame unter ihnen ist das Kurhaus, das heute ein Hotel beherbergt und dessen Terrasse vor 100 Jahren als der Balkon von Binz galt. Im Mai, dem „Monat der Bäderarchitektur“, stehen die prachtvollen Binzer Zeitzeugen aus den Jahren um 1900 im Mittelpunkt.
Der Monat der Bäderarchitektur beginnt am 1. Mai mit einem Sprung in die Ostsee, denn die Badesaison wird gleichzeitig eröffnet. Zum traditionellen Anbaden versammeln sich tausende Zuschauer am Strand neben der Seebrücke: Um 14.30 Uhr wagen sich rund 100 Mutige in historisch inspirierten Badetrikots der Belle Epoque in die kalten Fluten. Alsdann flanieren die Besucher weiter zur Strandpromenade, wo die Freiluft-Ausstellung „Binzer Villen Gestern & Heute“ zu sehen ist. 40 Fotos aus der DDR-Zeit direkt vor dem jeweiligen Haus zeigen die weißen Diven im Wandel der Zeiten.
Am darauf folgenden Sonntagnachmittag haben die „Binzer Zaunkönige“ mit Kleinkunst in den Vorgärten ihren großen Auftritt. Dann bezaubern die weißen Villen entlang der Flaniermeile am Meer als eindrucksvolle Kulisse für Artisten, Zauberer, Schauspieler und Musikanten. Fast wie in den legendären Varietés im Berlin der 20er Jahre mit Seiltanz, Pantomime, Freilufttheater und Fantasiefiguren auf Stelzen.
Immer donnerstags öffnen Villenbesitzer ihre Häuser für Besucher. Unter dem Motto „Hereinspaziert in die Villen“ können Gäste einen Blick hinter die Fassaden werfen: in kunstvoll gestaltete Treppenhäuser, elegante Salons und aussichtsreiche Logierzimmer. Geführte Touren geben spannende Einblicke in die Geschichte des jeweiligen Hauses und seiner Bewohner. Einige Hausherren öffnen ihre Türen außerdem zu individuellen Besichtigungen und abends wird zu Events geladen: So serviert man am 9. Mai in der Villa Salve ein historisches Dinner und einen Begrüßungs-Cocktail, wie ihn schon die damalige Besitzerin Gräfin von Kreis ihren Gästen kredenzen ließ. Zwei Wochen später bekommen Besucher Gelegenheit, den aufwändig rekonstruierten Saal im Kurhaus zu besichtigen, wo bereits in den Goldenen Zwanziger Jahren unter einem riesigen Kronleuchter rauschende Bälle gefeiert wurden.
Immer freitags bietet Profi-Fotograf Mirko Boy um 20 Uhr die Foto-Tour Binzer Villen im Abendlicht an. Vom Einsteiger bis zum Hobbyfotografen heißt er dabei jeden willkommen und erklärt, wie die vorhandene Technik am besten genutzt werden kann – selbst wenn es nur ein Handy ist. Alternative: Dienstags, jeweils morgens um 10 Uhr, können Interessierte an einem Foto-Spaziergang mit Mirko Boy zur Binzer Bäderarchitektur teilnehmen.
Immer samstags um 20 Uhr gibt es bei einem geführten Spaziergang die Gelegenheit, sich die steinernen Diven im Detail anzuschauen. Dabei erfahren die Teilnehmer unter anderem, warum auf der „Villa Sirene“ an der Strandpromenade eine Nixe thront, die in ihren männlich muskulösen Oberarmen den Dreizack des Meeresgottes Neptun hält, und welche Spitznamen die Binzer zur Zeit der Sommerfrische für die „Zugereisten“ hatten.
So vielfältig wie der Stilmix der Bäderarchitektur sind auch die weiteren Programmpunkte, beispielsweise eine Ausstellung mit historischen Postkarten und Tanztees im Freien, bei denen die Barkeeper alte Klassiker mixen: Old-Fashioned, Sazerac oder Brandy Julep.
Ab Dienstag, 21. Mai steht eine weitere Sehenswürdigkeit im Fokus einer Ausstellung: Die Seebrücke. 1902 wurde eine 560 Meter lange Landungsbrücke errichtet, denn die meisten Gäste reisten mit großen Dampfschiffen an. Sie machte das elegante Seebad-Ensemble aus Logierhäusern, Kurhaus und Promenade komplett. Zweimal wurde die Binzer Seebrücke durch Unwetter zerstört, die inzwischen dritte bestimmt seit 1994 das Panorama des Ostseebades. Sie darf am 31. Mai den Monat der Bäderarchitektur beenden – dann wird die Seebrücke mit einem dramatischen Lichterspektakel aus Musik, Laser und Pyrotechnik fulminant in Szene gesetzt und stiehlt den weißen Diven an diesem Abend die Show.
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Die Bäderarchitektur:
Im späten 19. Jahrhundert erlebte die Sommerfrische an der Ostseeküste ihren Höhepunkt. Die Insel Rügen und das Seebad Binz wurden schnell zum Geheimtipp – vor allem gut betuchte Berliner und Hamburger ließen sich hier in einem unbeschwerten Stilmix aus Klassizismus, Neobarock und Jugendstil Feriendomizile und Logierhäuser bauen. Typisch für die weißen Villen sind die zahlreichen Loggien, Erker, offenen Balkone, Türmchen und filigranen Veranden. Mit Tatendrang und Gespür für historische Substanz haben die Eigentümer die Häuser nach der deutschen Wiedervereinigung im Ortskern und an der Strandpromenade saniert, so dass diese längst wieder im alt-neuen Glanz erstrahlen.
Anbaden: Der Monat der Bäderarchitektur beginnt mit dem traditionellen Anbaden am 1. Mai. Foto: Kurverwaltung Binz/ Christian Thiele
Immer freitags: Foto-Touren mit einem Profi-Fotografen führen zu den eleganten Villen im Abendlicht. Foto: FotoArt Mirko Boy